Das neue Energieeffizienzgesetz (EnEfG), das seit dem 18. November 2023 in Kraft ist, verpflichtet eine größere Anzahl von Unternehmen, ein zertifiziertes Energiemanagementsystem gemäß ISO 50001 oder alternativ ein Umweltmanagementsystem nach EMAS einzuführen. Darüber hinaus fordert das EnEfG, dass Unternehmen Informationen an die Plattform für Abwärme übermitteln und Umsetzungspläne veröffentlichen.
Neben ISO 50001 gibt es auch nicht zertifizierte Energiemanagementsysteme sowie das Energieaudit nach DIN 16247-1. Diese Systeme haben alle das Ziel, die Energieeffizienz im Unternehmen durch eine systematische Herangehensweise zu steigern.
Ab 2024 müssen Energiemanager und Energiemanagement-Teams in Unternehmen, die ein zertifiziertes Energiemanagementsystem (EnMS) betreiben, die neuen Anforderungen des Energieeffizienzgesetzes (EnEfG) beachten. Dieses EnMS muss jährlich durch ein Überwachungs- oder Überprüfungsaudit zertifiziert werden.
Die ISO 50001:2018 ist nach der High Level Structure (HLS) aufgebaut, was die Integration mit anderen ISO-Standards wie ISO 9001 oder ISO 14001 erleichtert. Mit der Überarbeitung von 2018 hat das Top-Management eine größere Verantwortung bei der Umsetzung und dem Betrieb des EnMS übernommen. Begriffe wie „interessierte Parteien“ sowie „Risiken & Chancen“ spielen nun eine zentrale Rolle und müssen in der Dokumentation berücksichtigt werden.
Die Methodik zur Überwachung, Messung und Analyse der energiebezogenen Leistung gewinnt zunehmend an Bedeutung, um den Nachweis für die Verbesserung der energiebezogenen Leistung zu erbringen. Dabei ist eine klare und nachvollziehbare Erhebung und Auswertung der Energiedaten („Planung der Energiedatensammlung“) erforderlich. Dies umfasst auch ein Konzept zur Normalisierung der Energieleistungskennzahlen sowie der energetischen Ausgangsbasis. Einflussfaktoren auf den Energieverbrauch, wie Standortveränderungen oder Änderungen im Schichtmodell („statische Faktoren“), sowie „relevante Variablen“ wie Wetterbedingungen und Produktionsmengen müssen in die energetische Bewertung einfließen.
Energiemanagement umfasst alle geplanten und durchgeführten Maßnahmen, die darauf abzielen, bei geforderter Leistung den Energieeinsatz auf ein Minimum zu reduzieren. Diese Definition stammt aus dem Leitfaden „Energiemanagement-Systeme in der Praxis“, herausgegeben vom Umweltbundesamt (UBA) und dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB).
Der Begriff „Energiemanagementsystem“ deckt verschiedene Methoden ab, die sich je nach Anwendungsbereich, gesetzlicher Vorgaben, Unternehmensart und -größe sowie Komplexität stark unterscheiden können. Alle Methoden haben jedoch typischerweise eine dreistufige Energieanalyse gemeinsam:
Ein Energiedatenmanagementsystem (EDMS) erleichtert das Ablesen, Auswerten und grafische Darstellen der Messergebnisse. Es ist ein nützliches Werkzeug für die Dokumentation, beispielsweise beim jährlichen Überwachungsaudit eines nach DIN 50001 zertifizierten Energiemanagementsystems. Ohne ein Energiedatenmanagement sei Energiemanagement „wie Autofahren ohne Tacho und Tankuhr.“
Es gibt verschiedene Gründe, warum ein Energiemanagement für Ihr Unternehmen interessant sein kann:
Seit 2015 sind alle Großunternehmen, die nicht zu den Kleinen und Mittleren Unternehmen (KMU) zählen, verpflichtet, alle vier Jahre ein Energieaudit nach DIN EN 16247-1 durchzuführen. Diese Verpflichtung ergibt sich aus Artikel 8 der europäischen Energieeffizienzrichtlinie (2012/27/EU, EED) und deren Umsetzung im deutschen EDL-G (Gesetz über Energiedienstleistungen und andere Energieeffizienzmaßnahmen). Mit dem neuen Energieeffizienzgesetz (EnEfG), das seit dem 18. November 2023 in Kraft ist, reicht ein Energieaudit jedoch nur noch für Unternehmen aus, deren Energieverbrauch unter 7,5 GWh (Gigawattstunden) liegt.
Unternehmen mit einem Energieverbrauch von über 7,5 GWh sind nach dem EnEfG verpflichtet, bis spätestens 18. Juli 2025 (oder innerhalb von 20 Monaten nach Erreichen des Verbrauchskriteriums) ein zertifiziertes Energiemanagementsystem (EnMS) nach DIN EN ISO 50001 einzuführen. Alternativ kann auch ein registriertes Umweltmanagementsystem nach EMAS verwendet werden.
Unternehmen, die die „besondere Ausgleichsregelung“ in Anspruch nehmen und mehr als 5 GWh Strom verbrauchen, müssen gemäß Energiefinanzierungsgesetz (EnFG) ebenfalls ein zertifiziertes EnMS nach ISO 50001 oder ein registriertes Umweltmanagementsystem nach EMAS einführen. Die ISO 50001 fördert einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP) mit dem Ziel, die Energieeffizienz zu steigern und Energiekosten zu senken. Ein wesentlicher Bestandteil ist die dreistufige Energieanalyse oder „energetische Bewertung“, ergänzt durch organisatorische Maßnahmen wie Energiepolitik, Mitarbeiterschulungen, Organisationsstrukturen, Dokumentation und Kommunikation des Managementsystems.
Unternehmen mit einem Stromverbrauch von weniger als 5 GWh im letzten abgeschlossenen Geschäftsjahr, die die „besondere Ausgleichsregelung“ in Anspruch nehmen möchten, können auch ein nicht zertifiziertes Energiemanagementsystem auf Basis der DIN EN ISO 50005:2021 (mindestens Umsetzungsstufe 3) nutzen oder Mitglied in einem bei der Initiative Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke registrierten Netzwerk sein.
Der Aufbau und Betrieb einer bedarfsgerechten Messinfrastruktur ist entscheidend für die Bildung von Kennzahlen, die allgemeine energetische Bewertung sowie den Nachweis und das Monitoring von Energieeffizienzmaßnahmen. Ein Energiedatenmanagementsystem (EDMS) ist dabei ein wertvolles Werkzeug. Es erleichtert das Ablesen, Auswerten, grafische Darstellen und Dokumentieren der Messergebnisse.
Mit einem maßgeschneiderten Messkonzept und passender EDMS-Software können Sie:
Gemeinsam prüfen wir, ob Ihr Unternehmen gesetzlich verpflichtet ist, ein Energiemanagementsystem einzuführen. Falls dies der Fall ist, erarbeiten wir zusammen die passende Lösung, die auf Ihre spezifischen Ziele und Anforderungen abgestimmt ist.
Die EE-Experten GmbH begleitet Ihr Energieteam umfassend: Von der Energieanalyse über die Entwicklung von Effizienzprojekten bis hin zur Zertifizierung Ihres Energiemanagementsystems nach DIN EN ISO 50001.
Zusätzlich unterstützen wir Sie beim Aufbau einer geeigneten Zählerinfrastruktur und bei der Auswahl der optimalen Energiedatenmanagement-Software. Mit einem maßgeschneiderten Messkonzept und der passenden EDMS-Software sorgen wir dafür, dass Sie Ihre Energieverbräuche optimal überwachen und steuern können.