Mit dem individuellen Sanierungsfahrplan wird eine detaillierte Analyse des Ist-Zustands eines Gebäudes erstellt. Durch ein Energiekonzept wird diese ergänzt, wodurch die Aufwertung eines Hauses durchgeführt werden kann. Diese Aufwertung erfolgt durch ein sinnvolles Vorgehen bei den energetischen Sanierungsmaßnahmen.
Energetische Sanierungsmaßnahmen werden übrigens durch staatliche Förderungen unterstützt. Diese Förderungen sollen Menschen unterstützen, Sanierungen durchzuführen, um damit den Energieverbrauch zu senken. Welche Förderungen bestehen und was die Bedeutung des individuellen Sanierungsfahrplanes ist, wird im Folgenden erklärt.
Ein individueller Sanierungsfahrplan stellt eine detaillierte Analyse über den Zustand eines Gebäudes dar. Hierbei wird auch ein Konzept angeschlossen, wie die Immobilie im Bereich Energieersparnis aufgewertet werden kann. Zusätzlich werden Reihenfolgen der Maßnahmen der Sanierung sowie die Abhängigkeiten der Maßnahmen untereinander aufgezeigt.
Im Jahr 2017 wurde der individuelle Sanierungsfahrplan (iSFP) von der Bundesregierung ins Leben gerufen. Grund hierfür war den Gebäudeeigentümern, eine Unterstützung im Bereich energetischer Sanierung zu bieten.
Zusätzlich wurde von der Bundesregierung im Bereich Klimastrategie festgelegt, dass bis zum Jahr 2050 die Wohngebäude in Deutschland klimaneutral sein werden sollen. Betrachtet man den Energieverbrauch in ganz Deutschland, so entfallen auf Wohngebäude rund 40 Prozent.
Durch Sanierungsmaßnahmen, die zukunftsorientiert durchgeführt werden, können der Energieverbrauch der Wohngebäude gesenkt und die zugehörigen CO2 Emissionen reduziert werden. Um die Sanierungsmaßnahmen im energetischen Bereich voranzutreiben, wurden Förderungen geschaffen, um diese einfacher durchzuführen.
Bei der Erstellung des individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) wird nicht nur die Bewertung des Gebäudes durchgeführt, sondern auch das Potenzial der Maßnahmen der Sanierung aufgezeigt. Hierfür werden detaillierte Analysen und Berechnungen durchgeführt und in Form von Schemata und Grafiken dargestellt. Dadurch wird deutlich gemacht, welche Sanierungsmaßnahmen tatsächlich Sinn ergeben.
Hinweis: Wird ein Sanierungsfahrplan für Ihr Gebäude erstellt, so ist er als Empfehlung anzusehen und nicht verpflichtend! Die Maßnahmen der energetischen Sanierung können innerhalb von 15 Jahren durchgeführt und eine Förderungsmöglichkeit hierfür in Anspruch genommen werden. Wann und ob die Sanierungsmaßnahmen durchgeführt werden, entscheidet letztendlich der Gebäudebesitzer selbst.
Bei den energetischen Maßnahmen besteht zum Beispiel eine Abhängigkeit zwischen der Fassade und der Heizung. In der Regel ist es daher sinnvoll, zuerst eine Fassadendämmung durchzuführen, um den Verlust an Wärme zu reduzieren. Bei dieser Maßnahme können Türen und Fenster ebenfalls getauscht werden. Erst in letzter Folge wird eine energieeffiziente Heizungsvariante gewählt, die den optimalen Bedarf an Wärme bietet.
Besitzt man eine Immobilie, so kann man durch den individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) von einer enormen Anzahl an Vorteilen profitieren.
So zum Beispiel:
Kosten reduzieren
das Klima schonen
Energieverbrauch senken
man erhält einen detaillierten Überblick über den Zustand des Gebäudes
effektive Maßnahmen und Maßnahmenkombinationen
Reduzierung des Risikos eines ungünstigen Nutzen-Kosten-Verhältnisses
Ein weiterer Vorteil des individuellen Sanierungsfahrplan ist das Förderpotential der Bundesförderung für effiziente Gebäude. Es bestehen einige Einzelmaßnahmen oder auch Komplettsanierungen, die durch den individuellen Sanierungsfahrplan durchgeführt werden. Werden diese Maßnahmen durchgeführt, so kann man einen zusätzlichen Bonus von 5 Prozent erhalten.
Dadurch rentiert sich der Sanierungsfahrplan bereits nach der ersten Maßnahme. Einige Maßnahmen, die die Außenhülle eines Gebäudes betreffen, bieten einen Zuschuss von 15 Prozent. Mit dem individuellen Sanierungsfahrplan Bonus erhöht sich die Förderung auf 20 Prozent.
Wurde eine Energieberatung durchgeführt und ein individueller Sanierungsfahrplan erstellt, so können Pächter, Mieter oder Eigentümer selbst entscheiden, wie sie bei einer energetischen Sanierung vorgehen. In erster Linie ist jedoch darauf zu achten, die CO2 Emissionen und die Energiekosten reduzieren zu können.
Um zu erreichen, dass Wohngebäude energetisch saniert werden, fördert der Staat die Erstellung eines Sanierungsfahrplans. So übernimmt das Bundesamt für Wirtschaft und Wiederaufbau 80 Prozent der förderfähigen Beratungskosten. Für ein Wohngebäude mit mehr als drei Wohnungen ist der förderfähige Betrag 1.700 Euro. Bei Wohngebäuden mit einer oder zwei Wohneinheiten liegt der förderfähige Betrag bei 1.300 Euro.
Wird die Erstellung eines individuellen Sanierungsfahrplanes gewählt, so kann zusätzlich von einem individuellen Sanierungsfahrplan Bonus profitiert werden. Dieser Bonus erhöht den Fördersatz um 5 Prozent. Um diesen Bonus zu erhalten, müssen die energetischen Sanierungsmaßnahmen innerhalb von 15 Jahren nach der Erstellung des Sanierungsfahrplans durchgeführt werden. Zusätzlich muss das Wohngebäude mindestens 10 Jahre alt sein.
❗Maximal geförderte Kosten: 60.000 €/Wohneinheit und Jahr (mind. 2.000 €).
Achtung: Um einen für die Förderung der BAFA qualifizierten individuellen Sanierungsfahrplan zu erhalten, muss der Energieberater in der Expertenliste für Energieeffizienz der dena gelistet sein. Diese Liste ist eine Orientierungshilfe zur Wahl eines zertifizierten Energieberaters für Menschen, die einen Sanierungsfahrplan erstellen lassen möchten.
Ist eine energetische Sanierung geplant, dann ist ein individueller Sanierungsfahrplan äußerst sinnvoll. Der Nutzen des individuellen Sanierungsfahrplan wird bei einer Schritt-für-Schritt durchgeführten Sanierung eines Wohngebäudes deutlich aufgezeigt.
Wird zum Beispiel mit dem Dach begonnen und das Dach mitsamt Dachfenstern für rund 60.000 Euro saniert, dann erhält man eine Grundförderung von 15 Prozent und zusätzlich 5 Prozent individuellen Sanierungsfahrplan Bonus. Das bedeutet, dass man 20 Prozent oder aber rund 12.000 Euro Förderung erhält. Werden ein Jahr später zum Beispiel die Fenster getauscht und eine Fassadendämmung angebracht um rund 40.000 Euro, so kann man wieder 20 Prozent, also rund 8.000 Euro, Förderung erhalten.
Nimmt man zum Beispiel eine Gesamtinvestition von 100.000 Euro für eine energetische Sanierung, so kann man mit rund 20.000 Euro Förderung rechnen. Ohne einen individuellen Sanierungsfahrplan kommt man bei diesem Beispiel auf nur 15.000 Euro Förderung.
Um jedoch sagen zu können, dass ein Sanierungsfahrplan finanziell lohnen ist, muss man weitere Faktoren einbeziehen. Ein Faktor sind die Energiepreise der Zukunft, die sich auf die Amortisation der Sanierungsmaßnahmen auswirken. Die stetig schwankenden Energiepreise lassen hier keine pauschale Auskunft zu.
Des Weiteren ist die Wertsteigerung der Immobilie selbst durch höheren Wohnkomfort und niedrige Nebenkosten ein Faktor, der zu dieser Rentabilitätsrechnung berücksichtigt werden muss. Nicht zu vergessen die gesetzlichen Vorschriften und Richtlinien, die sich zukünftig ebenfalls ändern können. Die Durchführung der energetischen Sanierung führt jedoch dazu, dass das Gebäude zu einem energiefreundlichen Effizienz-Gebäude wird, und das ist ausschlaggebend für viele Immobilienbesitzer.