Energieeffizientes Wohnen wird momentan von der Bundesregierung gefördert und ist stark im Trend. Der Nachhaltigkeitsgedanke verbreitet sich immer mehr und der eigene ökologische Fußabdruck wird Immobilienbesitzern zunehmend wichtig. Das Berechnen der Energieeffizienzklasse für Immobilien klingt kompliziert, ist jedoch sehr einfach. Hierfür wird einfach der jeweilige Energieverbrauch durch die Wohnfläche in Quadratmedern geteilt. Aus dem so entstandenen Wert ergibt sich die Energieeffizienz des Hauses.
Energieeffizienzklassen kennen wir aus unserem Alltag bereits von Elektrogeräten. Hersteller werben damit und es gibt diese von Klasse A (auch mit A+) bis Klasse H. Wobei Klasse A mit hoher Effizienz bewertet wird und Klasse H mit der schlechtesten Effizienz. Bei einem Kauf von Produkten in effizienterer Version, wird viel Energie und Strom gespart. Ebenso gibt es Energieeffizienzklassen für Immobilien.
Gefördert werden in diesem Zusammenhang Verbesserungen der Energieeffizienz und energetische Sanierungsmaßnahmen wie Dämmungen, Fenster und Türen. Doch auch im Bereich Solaranlagen kann die Energieeffizienz eines Gebäudes gesteigert werden. Insbesondere dann, wenn diese Anlagen über einen Batteriespeicher verfügen. Ebenso sind verschiedene Wärmepumpensysteme ein großartiger Beitrag zur Steigerung der Energieeffizienzklasse des Eigenheimes.
Eine Immobilie mit einer guten Energieeffizienz ist also gut gedämmt. Das bedeutet, dass Wände, Fenster und Türen, Keller, Böden und das Dach gut gedämmt und dicht sind. Außerdem verfügen solche Immobilien über effektive Systeme zum Heizen und zur Stromerzeugung. Solaranlagen, Batteriespeicher, Wärmepumpen und effiziente Heizkörper gehören zu einer effizienten Immobilie dazu.
Wie und warum wird die Energieeffizienzklasse Ihrer Immobilie berechnet? Immobilien mit einer schlechten Energieeffizienzklasse gestalten sich sehr kostenintensiv im Verbrauch. Unzureichende Dämmungen und veraltete Heizsysteme können einfach kein effizientes Heizen gewährleisten. Türen und Fenster gehören zu den Schwachstellen, an denen wertvolle Wärme im Winter verloren gehen kann. Dementsprechend ergibt es Sinn, die Energieeffizienz zu berechnen, um diese gegebenenfalls verbessern zu können. Zur Berechnung der Energieeffizienzklasse gibt es eine einfache Formel.
Wohnfläche in m² x Energiebedarf in kWh pro m² x 1,2
Die erste Frage, die sich vielen Menschen stellt, ist der Zweck des Faktors 1,2 in der Formel zur Energieeffizienz berechnen. Dieser Wert wurde staatlich festgelegt, um wirklich die gesamte Fläche, welche in der Immobilie beheizt wird zu berücksichtigen. Einige Bereiche in Immobilien werden nicht als Wohnfläche deklariert, sind aber trotzdem vorhanden und müssen entsprechend in die Berechnung mit eingebunden werden. Gemeint sind zum Beispiel bestimmte Flächen wie beispielsweise unter Dachschrägen oder auch in Treppenhäusern. Diese werden beheizt und werden auch mitgezählt.
Im Energieausweis (EnEV) eines Hauses finden Sie die Energieeffizienzklasse. Diese muss zwingend vorhanden sein, außer es gibt eine Sonderregelung. Es wird der theoretische und durchschnittliche Energieverbrauch des Gebäudes im Jahr angezeigt, sowie die Mindeststandards für Energieeffizienz.
Es gibt zwei verschiedene Energieausweis Arten. Zum einen der Bedarfsausweis. Dieser stellt die aussagekräftigere und kostenintensive Variante dar. In die Berechnung fließen das Baujahr und die Charakteristik sowie die technischen Gebäude und Heizungsdaten ein. Es werden Raumtemperatur, Klimadaten und Nutzerverhalten berücksichtigt. In der Regel ist der Bedarfsausweis genauer.
Zum anderen gibt es den Verbrauchsausweis. Die Grundlage für diese Berechnung ist die Verbraucher- und Heizkostenabrechnung von drei aufeinanderfolgenden Jahren. Das Ende des letzten Jahres darf nicht länger als 18 Monate zurückliegen.
Es werden Leerstände berücksichtigt, und der Energieverbrauch für Warmwasser dezentral erfolgt oder enthalten ist. Die Ergebnisse werden durch bestimmte Klimafaktoren umgerechnet auf ein deutschlandweites Mittel. Bewohner, die ineffizient heizen und lüften, werden schlechter bewertet.
Energieausweise gelten 10 Jahre.
Beim ersten Wert handelt es sich um den Endenergiekennwert, der sich aus der Energieeffizienzklasse ergibt. Man spricht auch vom Endenergieverbrauch. Dieser beschreibt die Menge an Energie, welche tatsächlich im Jahr angefallen ist. Die Warmwasseraufbereitung, die Heizung und die Lüftung fließen hier mit ein.
Der Primärenergiekennwert ergibt sich aus dem Endenergiekennwert und ist abhängig von den jeweils genutzten Energieträgern und ihrer Art. Dieser Wert gibt an, welche Energieaufwendungen für das Gebäude benötigt wurden. So zum Beispiel auch Lieferung, Abtransport, Montage und Wartung sowie Demontage von Energieträgern.
Folgende Grenzwerte ergeben sich für die Energieeffizienzklassen:
Energieeffizienzklasse A+: Endenergiekennwert bis 30 kWh/m2a
Nutzung passiver Energiequellen und Lüftungsanlage zur Wärmerückgewinnung bei stark
gedämmten Passivhäusern
Energieeffizienzklasse A: Endenergiekennwert von 30 -50 kWh/m2a
3 Liter Häuser, die pro Jahr maximal 3 Liter Heizöl pro Quadratmeter brauchen
Energieeffizienzklasse B: Endenergiekennwert von 50-75 kWh/m2a
Lüftungsanlagen zur Regulierung der Luftzirkulation bei Niedrigenergiehäusern mit guter
Dämmung.
Energieeffizienzklasse C: Endenergiekennwert von 75-100 kWh/m2a
für alle Neubauten, welche der Energieeinsparverordnung entsprechen
Energieeffizienzklasse D: Energiekennwert von 100-130 kWh/m2a
für Einfamilienhäuser, die älter sind
Energieeffizienzklasse E: Endenergiekennwert von 130-160 kWh/m2a
bei den Häusern, die nach der 2.Wärmeschutzverordnung nach dem energetischem
Standard von 1982 erbaut wurden
Energieeffizienzklasse F: Endenergiekennwert von 160-200 kWh/m2a
sind auch Häuser nach der 2.Wärmeschutzverordnung von 1982, jedoch noch nicht
energetisch saniert
Energieeffizienzklasse G:Endenergiekennwert von 200-250 kWh/m2a
bei den Häusern, die nach der 1.Wärmeschutzverordnung von 1977 erbaut wurden
Energieeffizienzklasse H: Endenergiekennwert von über 250 kWh/m2a
schlecht gedämmte, nicht sanierte häufig unter Denkmalschutz stehende Gebäude
Wenn Sie einen Neubau einer Immobilie planen, ist es empfehlenswert auch über die Energieeffizienz nachzudenken. Klasse B und besser ( A oder A+) sind zu präferieren. So werden eventuelle Sanierungen später günstiger, einfacher und die Heizkosten fallen geringer aus. Es lohnt sich auf jeden Fall, in die Energieeffizienz zu investieren.
Der Energieausweis ist sehr informativ, denn er gibt an, wie energieeffizient Ihr Haus ist. Wichtige Sanierungen im energetischen Bereich können bei mangelhafter Energieeffizienz schnell Abhilfe schaffen. Diese werden sogar vom Staat gefördert. Insbesondere die Fenster und Türen, das Dach und auch die Fassaden benötigen häufig eine Dämmung.
Möchten Sie die Energieeffizienz steigern, was stark von der Bauweise der Immobilie abhängt, sollte eventuell eine Dachsanierung in Erwägung gezogen werden. Bringen Sie die Fenster auf den neuesten Stand.
Ein großer Faktor kann auch die Heizung sein. Durch eine neue Heizung mit moderne Brennwerttechnik werden Abgase zurückgeführt und nochmal zur Energiegewinnung verwendet. Einsparungen bis 20 % sind möglich. Wärmepumpen, Solaranlagen mit Batteriespeicher oder gleich vollkommen neue Heizungssysteme gestalten sich klimafreundlich und sind ein hervorragender Beitrag zur Energieeffizienz der Immobilie.